Basalte sind mit Phonolith die häufigsten Ergussgesteine bei uns in der Oberlausitz sowie im nördlichen Böhmen. Sie zeugen von einer erdgeschichtlich noch nicht allzuweit in der Vergangenheit liegenden Epoche starken Vulkanismus, der mit der Entstehung eines Grabenbruches assoziiert war, der aber schnell in seiner Entwicklung steckengeblieben ist - ich meine den Egergraben, der sich parallel zum Erzgebirgskamm südlich hinter dessen Pultscholle erstreckt. Er ist heute noch geringfügig aktiv, wie lokale Erdbeben, die Sooser Mofetten und die schon von Goethe geliebten Thermalbäder (Karlsbad) zeigen. Zur Zeit nimmt die vulkanische Aktivität des Egergrabens wieder merklich zu, wie Geowissenschaftler festgestellt haben. Die lokalen Magmenkammern, die sich offensichtlich wieder ganz langsam vergrößern, liegen in ca. 30 km Tiefe - z. B. genau eine unter Franzensbad...
Der mit dem Aufbrechen des Egergrabens verbundene basische Vulkanismus datiert im Wesentlichen in das späte Miozän, d. h. in den Zeitraum zwischen 35 Millionen und 9 Millionen Jahren. Der letzte Ausbruch (Kammerbühl und Eisenbühl südwestlich von Franzensbad) geschah übrigens erst vor ca. 720000 Jahren... (Schlackekuppen ähnlich Stromboli).
Bei den (häufig, aber nicht ausschließlich effusiven) Vulkanen, die heute Teile der Oberlausitz und das Böhmische Mittelgebirge prägen, sind genaugenommen nur kümmerliche Reste erhalten geblieben (der Milleschauer war ursprünglich über 2000 m hoch). Was wir heute als Basalt- oder Phonolithsäulen sehen, sind nur die versteinerten Aufstiegsschlote ehemaliger Staukuppen (Beispiel Lausche) oder die im Erdinnern in Rissen erstarrten Laven bzw. ausgetretene Laven, die riesige basaltische Deckenergüsse gebildet haben. Heute sind sie vom Deckgebirge befreit und damit gut sichtbar. Es gibt (gab) z. B. einen Riss im Sandstein von 20 km Länge, der sich vom westlichen Jeschkenfuß bis zu den Bösigen hinzog und mit Basalt gefüllt war. Herausgewittert stellte er eine ca. 2 bis 3 Meter breite und mehrere Meter hohe Basaltsäulenmauer dar, welche - darf man römischen Aufzeichnungen glauben - einst einem römischen Expeditionschor in das Land der Markomannen den Weg versperrte... Später hat man die Mauer - die "Teufelsmauer" - als billigen Steinlieferanten abgebaut. Heute sind nur noch ein paar spärliche, aber durchaus noch eindrucksvolle Reste zwischen Oschitz und Böhmisch Aicha im "Land hinter dem Jeschken" zu besichtigen...
Aber eigentlich wollte ich ja erklären, warum Basalte und Phonolithe Säulen bilden. Bei beiden Gesteinsarten handelt es sich erst einmal um dunkle mafische (d. h. magnesium- und eisenreiche, aber siliziumarme) Gesteine, die aus relativ dünnflüssigen Gesteinsschmelzen (Magmen) erstarrt sind - und zwar selten direkt an der Oberfläche, sonder meist tief im Inneren eines Vulkanschlotes oder Risses im Grundgebirge. Die Säulenformen (meist 6-eckig) sind das Resultat der langsamen Abkühlung der bereits erstarrten Gesteinsmasse. Bei diesem Vorgang entsteht in einer homogenen Material ein regelmäßiges Netz von Abkühlungszentren, in dessen Richtung das Gestein schrumpft (d. h. es zieht sich zusammen). Irgendwann werden die mechanischen Spannungen so stark, dass das spröde Material zerreist und auf diese Weise ein sechseckiges Muster entsteht. Dabei stehen die daraus resultierenden Säulen immer senkrecht zur Abkühlungsfläche. Deshalb kann man auch sehr gut an der Säulenausrichtung erkennen, ob es sich um einen ehemaligen Förderschlot, ein Deckenerguss oder eine Spaltenfüllung handelt. Die mineralogische Zusammensetzung (beispielsweise ob Olivindrusen enthalten sind oder nicht) und die Säulenbreite geben uns dann noch Informationen über die ursprüngliche Magmakammer, aus welcher der Vulkanit stammt...
Basaltsäulen am Goldberg zwischen Kreibitz und Böhmisch Kamnitz (Nordböhmen)
Kümmerlicher Rest der einst 20 km langen, bis zu 12 m hohen und bis zu 3 m breiten "Teufelsmauer"
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