Ende Februar - Das Schmetterlingsjahr beginnt...


Als Schmetterlingsfotograf kann man sich schon an einem schnee- und frostfreien Februarabend – bewaffnet mit einer Taschenlampe – in die Natur wagen, und zwar am besten in einen lockeren Laubwald (es kann auch eine ausgedehnte laubwaldartige Parkanlage mit vielen Eichen sein). Mit etwas Glück findet man an den Baumstämmen Frühlingsfrostspanner der Arten Agriopis leucophaearia (Weißgrauer Frostspanner) und Agriopis marginaria, der Graugelbe Breitflügelspanner (Foto). Durch ihre weißliche bzw. gelbliche Grundfärbung sind die zu den "Frostspannern" gehörenden Schmetterlinge im Licht der Taschenlampe an den Baumstämmen leicht zu erkennen. Auch sind sie nicht sonderlich scheu, so dass man sie mit Blitzlicht recht gut fotografieren kann. Ihre Weibchen sind jedoch schwerer zu finden, da sie flügellos sind und sich in Rindenritzen sehr gut verstecken. Aber vielleicht entdeckt man eine Kopula. Dann kann man mit eigenen Augen sehen, dass es auch Schmetterlinge ohne schöne große Flügel gibt...

Die beste Zeit für eine Exkursion ist ein milder (frostfreier) und windstiller Abend so um das Ende der Dämmerung. Dann haben die Frostspanner ihre Verstecke verlassen, um sich an den Baumstämmen zu ihren Hochzeitsflug zu versammeln. Etwas später hat man deutlich weniger Erfolg und man sieht sie höchstens noch im Strahl der Taschenlampe durch den Wald flattern.

Der Weißgrauer Frostspanner ist in unserer Gegend (Oberlausitz) sogar sehr häufig. Wenn man den Zeitpunkt ihres "Fluges" (ungefähr eine Woche, von der Witterung abhängig) genau abpasst, dann kann man sie in der späten Abenddämmerung oftmals zu Dutzenden an Eichenstämme sitzen sehen.

Ein schon recht stattlicher Falter ist dagegen der Schneespanner (Phigalia pilosaria). Er ist mit seinen gefleckten grüngrauen Vorderflügeln recht gut getarnt und auch sein Weibchen ist flügellos. Nach ihn muss man i. d. R. schon etwas länger suchen. Er kommt aber auch gerne ans Licht. Wir haben ihn früher ab und an tagsüber in nachts innen beleuchteten einsamen Buswartehäuschen gefunden, von dessen Licht er angezogen wurde.

Nicht zu den Frostspannern gehört der nicht seltene Frühlings-Kreuzflügel (Alsophila aescularia), manchmal auch Rosskastanienfrostspanner genannt. Er lässt sich weniger auf Stämmen nieder, sondern turnt eher auf dem noch blattlosen Unterholz. Auch er lässt sich mit einer Taschenlampe leicht entdecken. Alle die genannten Spanner findet man auch noch den ganzen März hindurch. 

Wenn sich ausgedehnte Schlehenhecken im Exkursionsgebiet befinden, kann man zur gleichen Zeit auch noch nach der recht seltenen Hybernia rupicapraria Ausschau halten. Wo dieser unscheinbare Spanner vorkommt, ist er meist auch nicht selten. Man findet ihn dann im Schein der Taschenlampe meist in Kopula an den Zweigspitzen von Schlehen. Die Flügelstummel der Weibchen fallen dabei besonders auf, da sie recht groß sind. 

Aber das sind noch nicht alle Arten, die man bereits im Februar finden kann. Betreibt man "Köderfang", dann lassen sich auch Anzahl überwinternder Eulenfalter ( z. B. die häufige Braune Heidelbeereule (Conistra vaccinii) und die Satellit-Wintereule (Eupsilia transversa)) anlocken. Aber darüber später irgendwann mehr...

Weißgrauer Frostspanner
Schneespanner
Frühlings-Kreuzflügel

1 Kommentar:

  1. Feiner Artikel, Mathias! Danke fürs Zeigen! ich teile ihn auf meiner Seite im fb ... LGT

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